In Baden-Württemberg hat die Zeit der Rehwildkirrung begonnen und manche Reviere haben eine genehmigte Fütterung. In beiden Fällen muss der gute Jäger bedenken, dass es sich bei seinem Rehwild, Rotwild und anderen Cerviden und Boviden, um Wiederkäuer handelt. Diese müssen erst langsam an das dargebotene Futtermittel gewöhnt werden. Die Pansenbakterien können und müssen sich immer erst an neues Futter gewöhnen und anpassen, sonst ist Durchfall vorprogrammiert!

Bei Wildtieren, die im Herbst einen Durchfall bekommen und noch nicht die nötige körperliche Kondition für den bevorstehenden Winter haben, kann dies sogar zu Magen- und Darmentzündung führen – also Achtung!

Rehwild sollte jetzt im Oktober, zur leichteren Bejagung, angekirrt werden und dieses im ganzen Revier verteilt und immer dort wo man eine Rewildfamilie – Ricke (Geiß) mit Kitz und eventuell dem Schmalreh dazu kennt. Der Rehwildabschuß sollte aus wildtierbiologischer Sicht bis Weihnachten erfüllt sein, denn danach ist der Stoffwechsel zurückgesetzt, heruntergefahren und die Wiederkäuer, die jetzt noch bejagt werden produzieren einen erhöhten Verbiss. Bitte bedenkt auch wieviel Unruhe durch Naherholungssuchende in den Revieren bei Euch herrscht, die drängen Euer Wild in die Naturverjüngungen und verbissgefährdeten Flächen.

Schwarzwild hingegen, als Allesfresser, kann noch genauso wie das Raubwild bejagt werden. Bei deren Bejagung entsteht kein Verbiss.

Also – gesundes Wild – starkes Wild – Jagdfreude!

Viel Erfolg und Weidmannsheil

Euer Matthias

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