In den letzten 2 Wochen habe ich mehrfach wieder erfahren dürfen wie wichtig ein „guter-brauchbarer“ Hund ist.
Ein guter Jagdfreund und Mitjäger im Revier, saß am Abend am milchreifen Weizen, den die Sauen immer wieder aufsuchten, auf diese an. Im letzten Licht kamen sie. Eine der schwächsten wurde beschossen – breitstehend, Mündungsblitz und die Sauen waren weg. Der Schütze hörte sie im Wald verschwinden. Am Anschuss Schweiß! Am nächsten Morgen ging ich zum markierten Anschuss und fand einiges an Schweiß. Mit meiner “Althündin“ fing die “Rote-Arbeit“ an. 50 Meter deutlich Schweiß, dann nichts mehr, nach 600 Meter nur noch Spuren wo die Sauen entlang gezogen waren, nach 200 bis 300 Meter AUS! Jetzt war guter Rat teuer, nach kurzer Beratung mit dem Jagdherrn wurde die Schweißhunde-Station gerufen. Zwei Stunden später wurde nun erneut mit der Nachsuche begonnen, gleiche Richtung aber tief im Wald ging es dann, nach einiger Schwierigkeit auch für den Schweißhund, doch weiter und man fand nochmals einige kleinste Schweißtropfen. Nach weiteren 300 Metern ein Wundbett. Beratung und weiter ging es, ein weiteres Wundbett und dann kam man an die Sau, jetzt mit Hetze mit einem “Bei-Hund“ und die Sau konnte erlegt werden. – Tief, weich und eine Frischlingsbache, die hatte auch noch “inne“. Das Geschoß hatte eine sehr schlechte Trefferwirkung Ein- und Ausschuss waren kalibergroß, Kaliber .30. Es hatte auch einem im Bauch befindlichen Frischling den Schädel getroffen und in der Bauchmuskelgewebe für ein Hämatom gesorgt aber keine Splitterwirkung oder genügend Deformation. Dank dem erfahrenen Spezialisten kam die Sau nach 15 Stunden, davon 7 Stunden Nachsuche zur Strecke.
Ich selber habe vor ein paar Tagen, beim Abendansitz, einen Rehbock geschossen. Er zog auch kurz vor dem letzten Büchsenlicht mit einem Schmalreh, aus dem Wald kommend, auf eine Wiese. Auf meinen Schuss hin zeichnete er mit einem kleinen Bocksprung und flüchtete zurück in den Wald. Genau zu diesem Zeitpunkt fing ein Gewittersturm an, Äste brachen im Wald und es wurde im Sekundentakt dunkler. Jetzt musste es schnell gehen. Vom Hochsitz runter zum Auto, den Hund und Schweißhalsung holen. Es war schon so finster geworden, dass man den Anschuss nicht mehr erkennen konnte aber der Hund zeigte er weiß wo es lang geht. Circa 100 Meter Flucht in den Wald mit einem perfekten Herztreffer. Ohne Hund wäre bei den Licht- und Witterungsbedingungen nichts zu machen gewesen und man hätte erst am nächsten Morgen mit einer Nachsuche beginnen können, denn es setzte mit dem Auffinden des Bockes ein mehrstündiges Gewitter mit Starkregen ein. Auch hier nur dank des Hundes ein schneller und glücklicher Ausgang.
Den Hunden ein Weidmannsdank!
Euer Matthias Roscher